Zukunft Büro – Homeoffice oder Office like Home?

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Menschenleere  Bürotrakte,  dunkle  Gebäude,  gespenstische  Stimmung  –  im  Zuge  der  Coronavirus-Krise wechselten viele auf Anweisung ins Homeoffice. Nun bricht die Debatte  darüber aus, wie nachhaltig der Trend zum Homeoffice ist und wie viele Angestellte nach der  Krise  eigentlich  wieder  ins  Büro  zurückkehren  würden.  Die  Antwort  auf  diese  Frage  hat  weitreichende  Konsequenzen,  immerhin  handelt  es  sich  beim  Büromarkt  um  einen  Immobilienzweig,  in  den  2020  knapp  25  Mrd.  Euro  gesteckt  wurden  und  ein  signifikanter  Nachfragerückgang würde sich  maßgeblich auf das Mietniveau und letztlich auch auf das  Investitionsverhalten auswirken. 

Was spricht also gegen eine Rückkehr ins Büro? Zunächst haben sich die Bedingungen des  ortsunabhängigen Arbeitens verbessert. Viele Arbeitgeber haben ihren Angestellten Laptops  zur Verfügung gestellt und den Datenzugriff von unterwegs mittels Cloud oder VPN-Tunnel  ermöglicht.   Dadurch   konnten   Berührungsängste   abgebaut   und   praktische   Erfahrung  gesammelt werden. Das Arbeiten von zu Hause hat zuweilen besser funktioniert als erwartet.  Vorzüge  wie  das  Wegfallen  langer  Arbeitswege und  die flexible  Einteilung der Arbeitszeit  kommen  dabei  vor  allem  Familien  und  Pendlern  zugute.  Bleibt  also  in  Zukunft  die  halbe  Belegschaft im Homeoffice? 

Ganz so einfach geht die Rechnung nicht. Denn auch die Nachteile der heimischen Arbeit sind  offen  zutage  getreten.  Nicht  jeder  hat  den  Platz  von  zu  Hause  aus  zu  arbeiten.  Und  so  mutierten bei vielen Küchentisch und Küchenstuhl zum neuen Büroarbeitsplatz – Nacken- und  Kopfschmerzen inklusive. Gemäß einer europaweiten Befragung von Fellowes klagen unter  7.000 Büroangestellten 39 Prozent über Kopfschmerzen, 37 Prozent über Rückenschmerzen  und 30 Prozent über Nackenverspannungen. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, über  mehr Beschwerden als im Firmenbüro zu leiden. Dies deutet auf die schlechte Ausstattung  des heimischen Arbeitsplatzes hin. 

Aber nicht nur das leibliche Wohlbefinden leidet unter dem Homeoffice. Auch der Team-Spirit  und  die  Identifikation  mit  dem  Unternehmen  lassen  nach.  Und  Videoschalten  ersetzen  persönliche Gespräche nur leidlich, informeller und kreativer Austausch sind nur eingeschränkt  möglich.  Doch  ist  dies  in  vielen  Unternehmen  die  Grundvoraussetzung  zur  Lösung  von  Aufgaben- und Problemstellungen. So planten laut einer Umfrage des Instituts der deutschen  Wirtschaft (IW) unter mehr als 1.000 Personalverantwortlichen in deutschen Unternehmen nur  6,4 Prozent ihre Büroflächen zu reduzieren. Nur ein Drittel der Führungskräfte will Mitarbeitern  nach  der  Pandemie  mehr  Möglichkeiten  zum  Homeoffice  einräumen.  Knapp  jedes  fünfte  Unternehmen  plant  hingegen,  die  eigenen  Flächen  umzubauen,  um  eine  intensivere  und  bessere  Kommunikation  zu  fördern  oder  die  Abstände  zwischen  den  Arbeitsplätzen  zu  erhöhen. 

Und so rückt im Zuge der Coronakrise wieder ein anderer Aspekt in den Vordergrund, nämlich  die Modernisierung veralteter Bestandsflächen. Denn insbesondere moderne Flächen waren  2020 bei Investoren und Mietern gefragt. Dabei fragen Unternehmen nicht nur attraktive und  flexible Flächen sowie eine technisch innovative Ausstattung nach, sondern legen immer mehr  Wert  auf  Nachhaltigkeitsaspekte.  Eine  energetische  Sanierung,  beispielsweise  durch  effiziente Heizsysteme und ökologische Dämmmaterialen, senkt die Nebenkosten, steigert  den Arbeitskomfort der  Nutzer  und macht  das Büro  so  zukunftsfähig.  Eine klare  Win-win- Situation für Unternehmen, Angestellte und nicht zuletzt unsere Umwelt.      

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