#Klimaschutz und #Denkmalschutz – (Wie) Passt das zusammen?

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Klima- und Umweltschutz ist eine der zentralen Aufgaben unserer Zeit. Der Referentenentwurf zur Änderung des Bundes-Klimaschutzgesetzes des Ministeriums für Umwelt und Nukleare Sicherheit, welchem das Bundeskabinett im Mai zugestimmt hat, sieht vor, die CO2-Emissionen bis 2030 um 65 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 1990 zu senken. Bereits 2045 soll Deutschland klimaneutral sein.

Der Gebäudesektor allein ist für etwa 40 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Zusätzlich entfallen 10 Prozent auf die Bautätigkeit. In Deutschland werden 60 Prozent des jährlichen Müllaufkommens durch Bauschutt verursacht. Dies verdeutlicht, welchen großen Einfluss der Gebäudesektor sowie die Bau- und Immobilienwirtschaft auf die Umwelt haben. Und auch welche Verantwortung.

Dass zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2045 nicht nur energieeffiziente Neubaumaßnahmen notwendig sind, liegt auf der Hand. Gut ein Viertel des Wohnungsbestands in Deutschland wurde vor 1948 errichtet, knapp 80 Prozent vor 1990. Allein um das Zwischenziel bis 2030 zu erreichen, muss die Rate der energetischen Sanierungen verdoppelt werden.

Sanierungen leisten in doppelter Hinsicht einen Beitrag zum Klimaschutz. Zum einen wird auf Bestehendes zurückgegriffen, es werden keine neuen Ressourcen für den Bau eines Gebäudes verbraucht und es fällt auch kein Abfall aus einem etwaigen Abriss an. Zum anderen senken die Maßnahmen der energetischen Sanierung den Energieverbrauch und damit den Ausstoß von CO2.

Einen Sonderfall stellen Baudenkmäler dar. In Deutschland gibt es rund 700.000 Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen. Die Denkmaleigenschaft verpflichtet in der Regel zum Erhalt des Denkmals. Beiden, Denkmalschutz und Umweltschutz, ist der Gedanke des Bewahrens und Erhaltens eigen. Doch sie passen in der öffentlichen Wahrnehmung häufig nicht zusammen. Klimaschutz wird mit der Wärmedämmung schöner, historischer Gebäudefassaden oder Solaranlagen auf den Dächern von Fachwerkhäusern in Verbindung gebracht. Dabei zielt auch der Klimaschutz im Baubereich auf den dauerhaften Erhalt der Gebäudesubstanz ab.

Die Herausforderung bei der energetischen Sanierung von Baudenkmälern besteht folglich in der Verbindung von drei Aspekten:

  1. Die Ästhetik des Denkmals (kulturelle Identität)

  2. Die Bauphysik (Technologie)

  3. Energieeinsparung (Klimaschutz)

Die Erfahrung hat gezeigt, dass es praktikable Möglichkeiten gibt, denkmalgeschützte Gebäude so zu sanieren, dass allen drei genannten Kriterien entsprochen werden kann. Wichtig ist ein sorgfältiger Umgang mit der Bausubstanz, um Bauschäden, Feuchtigkeit und Schimmelbildung vorzubeugen. Maßnahmen sind beispielsweise:

  • Außenwände können mit Innendämmung ausgestattet werden. Die Dämmung von Dach, Keller und Innenwänden erhält die ursprüngliche Anmutung der Fassadengestaltung.

  • Eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung spart Energie und beugt Schimmelbildung vor.

  • Die Erneuerung technischer Anlagen.

  • Die Erneuerung der Fenster.

  • Solaranlagen, Wärmepumpen, Blockheizkraftwerke und Holzheizungen (Pellet) verbinden Energieeffizienz mit erneuerbaren Energien.

Durch die Durchführung dieser Maßnahmen ist eine Senkung der CO2-Emissionen von 70 bis 90 Prozent möglich. Gleichzeitig bleibt das Erscheinungsbild des Denkmals gewahrt, die Bausubstanz ist geschützt und die Energiekosten werden reduziert.

Denkmalschutz ist Klimaschutz!

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Interview mit The Property Post - die Baubranche muss umdenken